Liebe Paten, Spender und Unterstützer von COMO NO

wir möchten uns für Euer Engagement im letzten Jahr ganz herzlich bedanken und ein Lebenszeichen von uns senden. Denn 2020 war auch für COMO NO und das Projekt in Terrabona ein besonderes Jahr.

Das zurückliegende Jahr war auch in Nicaragua von der Corona-Pandemie geprägt. Die offiziellen Infektionszahlen und Sterbezahlen waren und sind zwar dem Anschein nach erfreulich niedrig, aber es ist gut möglich, dass es eine erhebliche Dunkelziffer gibt, denn die nicaraguanische Regierung hat die Gefahren durch das Virus immer relativiert – ähnlich wie dies in den USA und Brasilien geschehen ist. Von daher hat die Regierung wenig Interesse daran, für Transparenz zu sorgen. Allerdings scheint die Pandemie in Nicaragua bisher tatsächlich relativ milde zu verlaufen. Auch unsere Projektkoordinatorinnen berichteten, dass es nur wenige Infizierte und bisher keine dokumentierten Toten in Terrabona gibt.

Dennoch konnten aufgrund der Pandemie leider nicht alle Vorhaben realisiert werden: So mussten insbesondere die kulturellen Aktivitäten deutlich eingeschränkt werden, und der Musikunterricht sowie die Tanzkurse konnten nicht stattfinden. Um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren, wurde auch auf die Bereitstellung von Schuluniformen verzichtet, da es bei der Anprobe und Ausgabe der Uniformen immer zu größeren Personenansammlungen kommt. Alle Schulmaterialien und Unterrichtsmaterialien und auch die Schuhe konnten aber wie vorgesehen an die Schülerschaft verteilt werden.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 62 Schülerinnen und Schüler direkt durch COMO NO gefördert. 40 waren in der Grundschule / Primaria (Klasse 1-6) und 22 in der weiterführenden Schule / Secundaria (Klasse 7-11). 61 Schülerinnen und Schüler haben das Schuljahr erfolgreich abgeschlossen und insgesamt zwei Absolventinnen und ein Absolvent konnten am Ende ihrer erfolgreichen Schullaufbahn ein Abschlusszeugnis entgegennehmen. Auch im kommenden Schuljahr werden ca. 60 Schülerinnen und Schüler direkt durch das Projekt gefördert werden.

Neben den individuellen Förderungen einzelner besonders bedürftiger Schülerinnen und Schüler haben unsere Projektpartner in Nicaragua bereits im vorletzten Jahr damit begonnen, auch die Schülerschaft und die Lehrerschaft ganzer Schulen in entlegenen ländlichen Gebieten zu unterstützen. Dieser Ansatz wurde fortgeführt und intensiviert. Diese entlegenen Ortschaften sind häufig nur zu Fuß oder mit dem Pferd zu erreichen. Teilweise werden die Schülerinnen und Schüler dort von den Lehrenden in Privathäusern unterrichtet, weil keine Schulgebäude vorhanden sind. Insgesamt ist die Ausstattung dieser „Schulen“ mit Lehrmitteln äußerst dürftig.

Acht dieser „Kleinschulen“ mit insgesamt fast 300 Schülern und 21 Lehrenden konnten mit Schulmaterialien unterstützt werden. Zu den an die Lehrenden und Lernenden ausgehändigten Materialien gehören Schreibhefte, Rechenhefte, Kugelschreiber, Filzstifte, Buntstifte, Bleistifte, Radiergummis, Textmarker, Ordner, Cartoline-Papier, Klebestoff, Whiteboard-Stifte, Buchstabentafeln für Schreibanfänger, Fußbälle, Schachspiele etc.

Diese Materialien wurden von den Mitarbeiterinnen des Projekts persönlich in den Ortschaften an die Lehrenden und Lernenden übergeben. Die Fotos dokumentieren die Übergabe der Materialien an die Begünstigten. Die örtlichen Vertreter des Bildungsministeriums wurden informiert, dass die Materialien ausgehändigt wurden.

Um einen Überblick zu bekommen, was aus den Absolventinnen und Absolventen geworden ist, die vom Projekt gefördert wurden, soll im kommenden Jahr eine Studie angestoßen werden. Über die Ergebnisse werden wir im nächsten Infobrief berichten.

Die Aktivitäten in Deutschland sind dieses Jahr fast komplett der Pandemie zum Opfer gefallen. Zwar sind die Mitglieder von COMO NO insgesamt dreimal (im Januar, Juli und Anfang Oktober) zusammengekommen, um Aktivitäten zu planen und vorzubereiten. Am Ende mussten aber alle Vorhaben – teilweise sehr kurzfristig – abgesagt werden. So war für den 21.03. ein Vortrag von Pris Jhang und An Ni Wang über Taiwan geplant. Die beiden Referentinnen hatten bereits alles vorbreitet, als wir aufgrund der erlassenen Regeln zur Eindämmung der Pandemie die Veranstaltung absagen mussten. Ähnlich erging es Familie Guevara, die am 7.11. über ihr Heimatland El Salvador in einem Diavortrag berichten wollten. Auch dieser Vortrag konnte nicht realisiert werden. Es gibt allerdings Hoffnung, dass Familie Guevara den Vortrag im Jahr 2021 nachholen wird. Auch alle anderen Aktivitäten, die COMO NO sonst im Laufe des Jahres macht, sind dieses Jahr ausgefallen. Es gab keinen Empanada-Stand beim Stadtfest und auch das Fair-Trade-Fest, an dem wir uns im vergangenen Jahr beteiligt hatten, konnte dieses Jahr nicht wiederholt werden.

Trotzdem wurde im Jahr 2020 insgesamt ein Rekordbetrag von 7507 € aus Spenden eingenommen. Aufgrund der ausgefallenen Veranstaltungen entgingen uns jedoch die dabei normalerweise erzielten Einnahmen in Höhe von ca. 3000 €. Der Geschäftsbedarf, welcher sich aus Kontoführungskosten und Betrieb der COMO-NO-Homepage zusammensetzt, betrug 62,46 €. Dieser Geschäftsbedarf wird jedoch aus den Einnahmen der Mitgliedsbeiträge in Höhe von 312 € mehr als gedeckt. Somit kann wie immer jeder Spenden-Euro dem Projekt zugutekommen.

Auf Grund der angespannten politischen Lage (wir hatten davon in unseren letzten Briefen berichtet) haben wir die letzte Überweisung der Spendengelder im August 2019 vorgenommen, nachdem wir vor Ort in Nicaragua klären konnten, wie das Geld sicher übermittelt werden kann. Im Jahr 2020 war es nicht möglich Geld zu überweisen, da die nicaraguanische Regierung beschlossen hat, dass NGOs der Empfang von Geldern nur erlaubt ist, wenn im Voraus angekündigt wird, wann wieviel Geld überwiesen werden soll. Das wäre für uns kein Problem, allerdings existieren dafür bisher noch keine Verwaltungsvorschriften und Formulare. Unsere Projektpartner in Nicaragua arbeiten an Lösungen, und auch wir versuchen uns um Alternativen zu kümmern. In einem vor wenigen Tagen durchgeführten Videogespräch mit den Projektpartnern wurde uns versichert, dass die Finanzierung der Aktivitäten aus den Reserven zumindest bis Ende März noch gewährleistet ist.

Wir sind zuversichtlich, dass der für letztes Jahr geplante Besuch unserer nicaraguanischen Projekt-Koordinatorinnen Edenia und Carla dieses Jahr im Sommer nachgeholt werden kann. Des Weiteren hoffen wir, die Ländervorträge möglichst bald wieder anbieten zu können. Und beim Stadtfest möchten wir auch wieder vor Ort sein. Die Ankündigungen und Termine erhalten Sie wie gewohnt über unsere Pressemitteilungen in der Zeitung, unseren E-Mailverteiler, unsere Website sowie unsere Facebook-Seite. Gerne können Sie uns auch jederzeit per E-Mail (vorstand@como-no.org) mit Ihren Fragen kontaktieren, oder sprechen Sie uns einfach auf unseren Veranstaltungen an. Es gibt also viele Gründe, sich auf den post-Corona-Sommer zu freuen.